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Stolpersteine: Käte Saenger - Schwicheldtstraße 19 A

Käte Saenger kam am 22. Dezember 1913 in Stettin zur Welt. Bevor sie nach Celle kam, lebte sie in Einbeck. Ihr Beruf war Stenotypistin und sie arbeitete seit dem 1. Oktober 1937 in der Kanzlei des Rechtsanwalts Dr. Julius von der Wall (Stolperstein Mühlenstraße 25) in der Schwicheldtstraße 19 A. Wir ihr Arbeitgeber war sie jüdischen Glaubens, und dies war wohl auch der Grund für ihre Anstellung in Celle, denn per Gesetz war es jüdischen Arbeitgebern verboten, nichtjüdische Angestellte zu beschäftigen. Von der Wall betrieb einst eine große Kanzlei mit seinem Sozius Manfred Herzfeld in der Mühlenstraße 25. Zwar wurde beiden wegen Ausnahmeregelungen nicht die Ausübung ihres Berufes verboten, doch wurden sie in ihrer Tätigkeit soweit eingeschränkt, dass das Haus in der Mühlenstraße verkauft und die Kanzlei in das Wohnhaus Herzfelds in der Schwicheldtstraße verlegt werden musste. Herzfeld hatte Deutschland schon 1935 verlassen und das Ehepaar von der Wall emigrierte im Sommer 1938, so dass Käte Saenger nur ein gutes halbes Jahr in der Kanzlei gearbeitet hatte. Beim Pogrom am 9./10. November 1938 wurde die Kanzlei von SA-Männern zerstört.

Käte Saenger ging am 4. Februar 1939 nach Stettin zurück. Von dort wurde sie wie alle dort lebenden Jüdinnen und Juden in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar 1940 in das Ghetto Piaski deportiert. Sie gilt als „verschollen“.