Vor gut 100 Jahren revolutionierte das Neue Bauen die deutsche Architektur. Funktional, lichtdurchflutet und sozial – das waren die Leitgedanken dieser wegweisenden Bewegung (ca. 1910–1930er Jahre). Der Architekt Otto Haesler (1880–1962) brachte diese moderne Bauweise nach Celle und machte die Stadt zu einem Zentrum des Neuen Bauens in Deutschland.
Haesler galt als Pionier des sozialen Wohnungsbaus und setzte mit seinen Entwürfen Maßstäbe für modernes, bezahlbares Wohnen. Seine sieben zwischen 1924 und 1930 entstandenen Siedlungen und Bauwerke prägen bis heute das Stadtbild und werden fast alle noch in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Celle wird heute als "Geburtsort des Neuen Bauens" bezeichnet und spielt architekturgeschichtlich in einer Liga mit Weimar und Dessau.