Die Schuhstraße ist Teil der historischen Altstadt Celles, deren Siedlungskern urkundlich zuerst 985 erwähnt wurde. Die Stadt wurde 1292 von Herzog Otto dem Strengen auf eine Talsandinsel verlegt, die von Aller und Fuhse umgeben ist. Im Jahr 1301 erhielt Celle das Stadtrecht, worauf eine planmäßige Anlage des Straßengrundrisses folgte. Das orthogonale Straßensystem mit teilweise platzartig sich weitenden Straßen prägt bis heute das Bild der Altstadt, einschließlich der Schuhstraße.
Fachwerkarchitektur
Die Schuhstraße ist geprägt durch einen geschlossenen Bestand an Fachwerkbauten, die sich größtenteils bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Ein bedeutender Teil der Häuser stammt aus der Zeit zwischen 1580 und 1650. Die Gebäude folgen dem typischen Parzellensystem der Celler Altstadt: Sie sind meist als Wohnen und Gewerbe nutzende Streifenparzellen bebaut mit Vorderhaus, Seitenflügel in einseitiger Randbebauung sowie querriegelartigem Hintergebäude.
Die Denkmalerfassung dokumentiert nahezu alle Häuser der Schuhstraße als Wohnhäuser in Fachwerkbauweise, viele davon mit zugehörigen Seitenflügeln, Nebengbäuden, Remisen, Werkstätten und Stallungen.
Brand von 1857
Ein prägendes historisches Ereignis war die große Brandkatastrophe vom 27. Juli 1857. Ein verheerender Brand zerstörte 27 historische Giebelhäuser in dem Bereich zwischen Schuhstraße, Neuer Straße und Quergasse und machte 69 Menschen obdachlos. Bemerkenswert ist, dass das Fachwerkhaus mit der Hausnummer 2 (erbaut 1638) als einziges Gebäude in diesem unmittelbar betroffenen Straßenbereich das Feuer unbeschadet überstand und so ein wertvolles Zeugnis der Vorfeuerarchitektur darstellt.
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